Niedersachsentag in Alfeld 05.05.2009


ArchAN-Treffen und -Infobörse auf dem Niedersachsentag in Alfeld 2009

 

Der Niedersachsentag auf der NHB-Homepage

 

Auszug aus dem Programm:

  • Freitag, 15.0:5.09, 14 - 17:00 Uhr:
    drei parellele Vortragsveranstaltungen, u.a.:
    "Jugendarbeit in der Archäologie - Beispiele auch für andere Arbeitsfelder?" und offenes Treffen des ArchAN
    14:00  Begrüßung durch Dr. W. Veil, AG Archäologie im NHB
    14:10  Der Archäologische Arbeitskreis Niedersachsen, B. Bartels,
    ArchAN-Sprecherrat
    14:15  
    Archäologische Jugendarbeit in der Altmark, H. Meyer, Junge Archäologen der Altmark e.V.
    14:35  Jugendarbeit im Bronzezeitdorf Uelsen, M. Wesemann, Archae e.V. Ganderkesee
    14:55  Geschichte zum Anfassen und Mitmachen. Pädagogische Arbeit im Archäologischen Zentrum Hitzacker, U. Braun M.A., Museumsleiterin Hitzacker
    15:15  Diskussion
    15:30  Kaffeepause
    15:50  
    Jugendarbeit im HGV Holzminden - junge Archäologen stellen ihr Hobby vor, S. Lentz u.a., Heimat und Geschichtsverein Holzminden
    16:10  Archäologie für Kinder - Die Mitmachausstellung des LVR-Landesmuseums Bonn, Dr. H. Gansohr, Rheinisches Landesmuseum Bonn
    16:30  Von Sommerarchäologie und archäologischem Sommerloch, R. Tuitjer, Landesverein für Urgeschichte, Hannover
    16:50  Diskussion
    17:00  Schlußwort, B. Bartels
    ab 18:00 Uhr: Informationsstände zu ehrenamtlicher Archäologie in Niedersachsen
    (5 dieser Vorträge wurden in "Die Kunde", NF 60. 2009, Isensee-Verlag Oldenburg 2010, ISBN 978-3-89995-704-4, veröffentlicht.)
  • Sonnabend, 16.05.09, 11 - 16:30 Uhr:
    Informationsstände zu ehrenamtlicher Archäologie in Niedersachsen (ArchAn)

Kurzbericht über die Vorträge

2009 fand der 90. Niedersachsachsentag in Alfeld (Leine) statt, das eine wunderschöne Altstadt hat. Die Vorträge wurden am ersten Tag im Gebäude der Volkshochschule gehalten, danach fand die weitere Veranstaltung auf dem Gelände des historischen Fagus-Werkes statt (weiterer Link zum Fagus-Werk).

Die Vorträge, die vom ArchAN zum Thema "Jugendarbeit in der Archäologie" zusammengestellt worden waren, deckten ein breites Spektrum von der Arbeit in Vereinen bis hin zu großen Museen ab. Sie wurden von ca. 30 Zuhörern besucht, die ausgesprochen interessante Vorträge geboten bekamen:

 

Heiko Meyer vom Verein Junger Archäologen der Altmark e.V. berichtete über die ausgesprochen erfolgreiche Jugendarbeit des Vereins, die seit 1972 durchgeführt wird. Schlüssel für den Erfolg war die enge Zusammenarbeit mit der örtlichen Schule, jährlich in Form von Zeltlagern durchgeführte Grabungscamps mit Schülern und vom Verein organisierte Bildungsreisen.

Michael Wesemann vom Verein Archae e.V. gab zuerst einen Überblick über die Entstehung des Bronzezeithofes in Uelsen, bei dessen Errichtung bereits Schulklassen aus der Umgebung im Rahmen des gesetzlich Zulässigen eingebunden waren. Seitdem gibt es im Dorf regelmäßig Aktionen für Schulklassen und Familien mit Kindern, wobei eine besonders hohe Beteiligung niederländischer Schulen zu beobachten ist. Demgegenüber scheint die Zahl der Besuche durch deutsche Schulen rückläufig zu sein.

Ulrike Braun M.A. vom Archäologischen Zentrum in Hitzacker gab einen Überblick über die Aktivitäten, die das Freilichtmuseum unter dem Motto "Geschichte zum Anfassen und Mitmachen" anbietet.

Die AG Archäologie im Heimat- und Geschichtsverein Holzminden bot unter Sebastian Lentz eine besondere Präsentation des Vortrags. Vier Jugendliche aus dem Verein (Sandra Kreykenbohm, Marlena Schönberner, Gerrit Funke und Jana Krug) trugen abwechselnd aus ihrer Vereinsarbeit vor. Hier wurde deutlich, dass diese erfolgreiche Vereinsarbeit insbesondere auf den Landkreisarchäologen zurückzuführen ist, der intensive Jugendarbeit betreibt.

Dr. Heidi Gansohr vom LVR-Landesmuseum in Bonn machte in ihrem Vortrag deutlich, dass die Museen zwar den offiziellen Auftrag haben, Jugendliche aus allen Bevölkerungsschichten anzusprechen, dass es aber einen bestimmten Bevölkerungskreis gibt, den man auch bei allen Bemühungen nicht erreichen kann. Es sind immer nur Kinder aus relativ gebildeten Elternhäusern, die die zahlreichen vom Museum angebotenen Veranstaltungen nutzen.

Regine Tuitjer vom Landesverein für Urgeschichte in Hannover hat im Landesmuseum ähnliche Erfahrungen gemacht. Hier ist es sogar so, dass Kinder, die mit ihren Schulklassen das Museum besucht haben, ihre Eltern zu Museumsbesuchen animieren.

 

In den Diskussionen zu den Vorträgen wurde deutlich, dass seit der Reform des Schulwesens deutlich weniger Schulklassen die Museen besuchen, weil im engen Lehrplan für derartige Ausflüge kaum noch Zeit bleibt. Und dennoch sind es gerade die Schulen, über die Kinder und Jugendliche an die Archäologie herangeführt werden können.
In den Vereinen lebt und stirbt die Jungendarbeit offenbar mit dem Engagement einzelner Archäologen, die Vereinsaktivitäten anbieten, die die Jugendlichen der Umgebung ansprechen und von diesen dann auch an Freunde weiter empfohlen werden.

 

Dr. Veil bat die Vortragenden, Kurzfassungen ihrer Vorträge bei ihm einzureichen, damit sie in der Zeitschrift "Die Kunde" veröffentlicht werden können, so dass die interessanten Informationen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können.

Am Freitagabend und den ganzen Samstag konnten sich interessierte Besucher des Niedersachsentages über archäologische Aktivitäten informieren, die an den Ständen des Niedersächsischen Landesvereines für Urgeschichte, Hannover, des Freundeskreises Ur- und Frühgeschichte, Hannover, der Lüneburger Stadtarchäologie und der Arbeitsgruppe Archäologie des Heimat- und Geschichtsvereins Holzminden präsentiert wurden.


Höhepunkt am Samstag war die Übergabe der Roten Mappe 2009 durch den Niedersächsischen Heimatbund an dien Niedersächsischen Ministerpräsidenten, Herrn Christian Wulff. Diese Übergabe erfolgte in einer noch genutzten Werkshalle des Fagus Werkes. Auch der ArchAnN hat Beiträge zur Roten Mappe gesammelt und an den NHB weitergegeben.
Für die Archäologie enthält die Rote Mappe 2009 einige interessante Beiträge, z.B. "Museumslandschaft Niedersachsen", "Quo vadis Landesmuseum Hannover", "
Verkauf des Niedersächsischen Münzkabinetts", "Aus- und Weiterbildung der in der Denkmalpflege Tätigen", Niedersächsische Naturdenkmäler digital" und mehrere Artikel zur Denkmalpflege.

 


Die vorgenannte Zusammenfassung gibt den Eindruck des Webmasters wieder. Wenn die Referenten Ergänzungen/Änderungen zu den Aussagen wünschen, können sie sie gerne an bernd.rothmann(at)web.de mailen

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